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Vorwort

Einführung Schweizer Reliefkatalog von Susannne Grieder (2006)

Das Interesse an Reliefs ist in der Schweiz nach wie vor ungebrochen. Museen wählen sie als geeignete Visualisierungsart für verschiedenste Fragestellungen, Lehrende benutzen sie immer noch gern im Unterricht, und nicht zuletzt geniessen Reliefs als kleine Abbilder der Bergwelt bei Bergbegeisterten grosse Beliebtheit.

Der letzte Versuch, die in der Schweiz vorhandenen Reliefs aufzulisten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, liegt mit der Publikation des Kataloges von Kreisel (siehe Literaturverzeichnis) 60 Jahre zurück – ein Grund, dieses Vorhaben ein weiteres Mal zu versuchen.

Das Schweizerische Alpine Museum machte deshalb eine Umfrage bei allen Museen der Schweiz, bei den Schweizer Kantonsschulen und bei den Instituten der Schweizer Hochschulen. Es wurde im Sommer 2005 ein Fragebogen verschickt, mit dem sie ihre Reliefbestände dem Schweizerischen Alpinen Museum melden sollten. Von den 880 angefragten Institutionen gaben 435 Museen (70 %) und 85 Institute (52 %) eine Rückmeldung. Ausserdem wurden die im Kreisel-Katalog aufgeführten Volksschulen telefonisch nach dem Verbleib ihrer damals gemeldeten Reliefbestände befragt. Reliefs, die sich in Privatbesitz befinden, wurden nicht erfasst.

105 Museen (Kreisel: 37) gaben an, Reliefs in ihren Sammlungen oder Ausstellungen zu haben. Ausserdem meldeten 57 Institute und Schulen (Kreisel: 15) ihre Reliefbestände und 15 weitere öffentliche Institutionen (inkl. Bibliotheken). Insgesamt wurden über 1250 Reliefs gemeldet. Davon konnten jedoch 133 nicht aufgenommen werden, da zu wenige Informationen darüber vorhanden waren. Bei manchen der gemeldeten Reliefs handelte es sich jeweils um verschiedene Abgüsse desselben Reliefs, teilweise mit unterschiedlicher Bemalung. So lässt sich sagen, dass sich heute (Stand: August 2006) 663 unterschiedliche Reliefs (Kreisel: 426) in den erwähnten Institutionen befinden. Die Institutionen mit den grössten Reliefbeständen sind das Alpine Museum der Schweiz, Bern (270), Reliefsammlung ETH Zürich (106), das Gymnasium Kirschgarten, Basel (41), das Institut für Kartografie und Geoinformation ETH Zürich (44), das Naturmuseum Winterthur (32), das Museum Zofingen (28) und die Schweizerische Nationalbibliothek, Bern (26).

Im Kreisel-Katalog werden 62 Personen und Personengruppen als Reliefhersteller genannt. 2006 konnten sogar 202 verschiedene Hersteller erschlossen werden, wobei bei einigen Stücken die Hersteller noch nicht identifiziert werden konnten.

Ein Vergleich mit den im Kreisel-Katalog genannten Reliefs zeigt, dass zahlreiche Reliefs sich nicht mehr am gleichen Standort befinden – häufig aus Platzgründen, sind doch manche Reliefs ziemlich sperrig. Auch sind nicht alle Ortswechsel dokumentiert und deshalb kaum nachvollziehbar. Ortswechsel, aber auch eine unsachgemässe Lagerung schaden den sehr heiklen Reliefs oft. Solche beschädigten oder verschmutzten Reliefs wurden häufig entsorgt. Dazu kommt, dass das Bewusstsein für den kulturhistorischen Wert dieser Reliefs lange Zeit nicht mehr vorhanden war. Die Folge ist, dass 184 von den in den 1940er-Jahren noch gemeldeten Reliefs heute nicht mehr existieren. Aber über die Hälfte der im Kreisel aufgelisteten Reliefs, 242 Stück, existieren nach wie vor und sind auch im untenstehenden Katalog wieder zu finden.

Im folgenden Reliefkatalog sind alle bis im Juli 2006 gemeldeten Landschaftsreliefs aufgeführt. «Stadtreliefs» wurden dann aufgenommen, wenn der Anteil der Stadt weniger als ein Drittel der Relieffläche aus macht, dies in Abgrenzung zu den eigentlichen «Stadtmodellen».

Die Reliefs sind unter deren Hersteller chronologisch nach ihrem Erstellungsjahr geordnet. Die nicht datierten folgen jeweils am Schluss in alphabetischer Reihenfolge. Bei den genannten Museen und Institutionen handelt es sich jeweils um den Standort des Reliefs. Sie entsprechen nicht in jedem Fall auch dem Besitzer. Die Bestimmung der exakten Grössen war schwierig, da zum Teil leicht abweichende Zahlen angegeben wurden und nicht immer eindeutig war, ob diese mit oder ohne Rahmen gemessen wurden. Ausserdem wurde bei der Massangabe die Reihenfolge Länge x Breite nicht immer eingehalten. Bei den einzelnen Angaben musste auf die Korrektheit der Angaben der Meldungen vertraut werden, da leider nicht alle überprüft werden konnten.

Es ist bekannt, dass es noch weitere Reliefs in Schweizer Museen und Institutionen gibt, die hier nicht er fasst sind. Einige Museen hatten leider zu wenig Kapazität, die zum Teil nicht inventarisierten Reliefs für die Aufnahme in den Katalog aufzuarbeiten. Ausserdem konnten bei der Umfrage die Volksschulen nicht einbezogen werden. Reliefs, die nach Redaktionsschluss dem Schweizerischen Alpinen Museum gemeldet werden, können auf dessen Internetseite (www.alpinesmuseum.ch) abgerufen werden. Dort werden auch hier fehlende oder korrigierte Angaben aufgeführt.

Der aktualisierte Reliefkatalog konnte nur dank der engagierten Mithilfe von vielen Personen realisiert werden. Die Verfasserin und das Schweizerische Alpine Museum dankt Sara Imobersteg, Jürg Bühler, Hans-Peter Höhener, Markus Oehrli, Martin Rickenbacher und Hans-Rudolf Steiner für ihre aufwändigen Recherchen. Ausserdem möchten wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Institutionen danken, die ihre Reliefbestände in manchmal zeitintensiven Arbeiten zusammengestellt und uns noch manche zusätzliche Information zu deren Hersteller beschafft haben.

Susanne Grieder, 2006

Zum redigierten Schweizer Reliefkatalog, Stand 2022